Welche Vorteile bringen hinterlüftete Hausfassaden?
Wer ein Haus besitzt, das bereits einige Jahrzehnte alt ist, kennt das Problem: Im Winter sind die Wände kalt, man muss kräftig heizen, damit es in den Räumen angenehm warm wird, gibt viel Geld aus für Energie, die letztlich nutzlos durch die schlecht gedämmten Wände entweicht. Das ist für Hausbesitzer ein richtiges Ärgernis und so überlegen viele, wie sie ihr Haus besser dämmen können, um damit einerseits Heizkosten zu sparen, gleichzeitig aber auch etwas zu tun, damit weniger schädliches CO 2 entweicht.
Auch ich habe darüber nachgedacht. Abgeschreckt haben mich aber die vielen Berichte über negative Folgen der Wärme-dämmung. Ein Bekannter hat beispielsweise sein Haus dämmen lassen und hatte nachher nur Probleme. Die Fassade wurde außen hässlich schwarz, in den Räumen bildete sich Schwitzwasser an den Wänden, und als Folge fing es an zu schimmeln. Bei ihm war bei der Wärmedämmung einiges falsch gemacht worden – das kostete ihn viel Geld und noch mehr Nerven.
In einem interessanten Beitrag habe ich jetzt eine Alternative zur Dämmung mit dicken Platten aus Styropor gefunden: die hinterlüftete Fassade.
Was ist eine hinterlüftete Fassade?
Im Grunde sagt der Name es bereits: Es ist eine Fassade, die nicht direkt auf das bestehende Mauerwerk aufgebracht wird, sondern auf einen Rahmen, so dass zwischen den beiden Wandschichten Luft durchströmen kann. Dazu werden in die vorgehängte Fassade unten und oben Lufteinlässe angebracht. Jetzt kann die Luft zwischen den beiden Wänden zirkulieren, es entsteht ein positiver Kamineffekt.
Was bewirkt dieser Luftstrom?
Häuser mit einer hinterlüfteten Fassade verlieren im Winter weniger Wärme, gleichzeitig kühlen sie im Sommer leichter ab. Außerdem wird die Kondensation verhindert und es ist weniger wahrscheinlich, dass sich im gesamten Gebäude Kondens-wasser oder Feuchtigkeit ansammelt.
Schützen hinterlüftete Fassaden auch vor Regenwasser?
Das Problem bei vielen Häusern älterer Bauart ist, dass sie an der sogenannten Schlagseite, also an der Seite, die bei starkem Regen sehr viel Wasser abbekommt, viel schneller verwittern als am Rest des Hauses. Hier bringt eine vorgehängte Fassade Abhilfe. Das Regenwasser läuft an der äußeren Fassade ab, hat keine Chance, tief ins Mauerwerk einzudringen. Feuchte Innenwände gibt es so nicht mehr.
Sind hinterlüftete Fassaden länger sauber?
Die Antwort darauf ist ein ganz klares „Ja“. Da das Regenwasser nicht absorbiert wird, läuft es an der Außenwand ab, die Fassade wird so regelrecht gewaschen. Somit kann man den Aufwand bei der Fassadenpflege deutlich verringern.
Was ist, wenn die vorgehängte Fassade beschädigt wird?
Vorgehängte Fassaden bieten den deutlichen Vorteil, dass sie sich unkompliziert reparieren lassen. Beschädigte Fassadenplatten können einfach ausgetauscht werden.
Welche Materialien gibt es für vorgehängte Fassaden?
Es gibt hinterlüftete Fassadenplatten aus Keramik, aus Porzellan, Glas, Holz, aber auch aus Metall. Keramikfliesen haben den Vorteil, dass es sie in einer Vielzahl an Farben, Stärken und Texturen gibt. Glas bietet sich vor allem für gewerbliche Bauten an. Holzfassaden vermitteln einen angenehmen Wohneindruck und Metallfassaden bestechen durch ihre Langlebigkeit.
Wie teuer ist eine Fassade?
Eine vorgehängte Außenfassade ist nicht gerade billig. Die Gesamtkosten inkl. Dämmstoff können zwischen 75 und 300 Euro pro m2 liegen, wobei auf die Dämmung nur 15–20 Prozent der Kosten entfallen.
Gibt es auch Nachteile?
Wichtig ist der Brandschutz. Der Luftstrom zwischen den Außenwänden kann Feuer begünstigen. Deshalb ist es ganz wichtig, feuerresistente Materialien zu verwenden.
Grundsätzlich gilt: Eine Fassadendämmung ist etwas für ausgewiesene Experten. Am besten fragt man den Handwerker nach einem Haus, das seine Firma bereits gedämmt hat, schaut sich das an und spricht dort mit den Hauseigentümern. Hobbyhandwerker sollten dagegen besser die Finger von der Fassadendämmung lassen, sonst wird es am Ende richtig teuer.
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